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Erfolgsgeschichten

Selbstständigkeit

Nach der Tragfähigkeitsprüfung durch eine fachkundige Stelle kann ein Investitionszuschuss gewährt werden. Um die Anlaufzeit zu überbrücken kann möglicherweise ein Einstiegsgeld gezahlt werden.

Herr Ahmad Douba kam 2015 auf der Flucht vor dem Krieg in seinem Heimatland Syrien nach Deutschland.

Von Beginn an ehrgeizig die Deutsche Sprache zu erlernen, hat Herr Douba Integrations- und Deutschkurse besucht um sich hier ein neues Leben aufzubauen, dass schließlich von der Eröffnung seines eigenen Betriebs gekrönt wurde.

Wir sprachen mit ihm um zu erklären wie es zu dieser Entwicklung kam und wie ihn das Jobcenter Rhein-Neckar-Kreis dabei unterstützen konnte.

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Herr Douga, wie haben Sie von der Möglichkeit der Förderung durch das Jobcenter mittels Investitionszuschuss und Einstiegsgeld erfahren?

Meine Bemühungen eine Anstellung zu finden sind davor immer gescheitert. Ich floh vor dem Krieg und konnte nichts mitnehmen. Ohne die Nachweise über meine Ausbildung und meine Tätigkeiten in Syrien wollte mich hier niemand nehmen. Über eine befreundete deutsche Familie kam dann die Idee mich selbstständig zu machen, denn auch wenn ich keine Nachweise hatte, so wusste ich doch was ich kann. Meine Betreuerin im Jobcenter hat mich dann dabei unterstützt diesen Weg zu gehen.

Wie sah denn ihr beruflicher Werdegang in Syrien aus?

Nach der Schule habe ich eine Ausbildung bei meinem Onkel begonnen, er war ein sehr angesehener Schneider in Aleppo. Ich hätte wahrscheinlich auch noch weiter bei Ihm gearbeitet, aber durch meine Sprachkenntnisse wurde ich angefragt die Leitung einer Produktionsstraße spanischer Investoren zu übernehmen, was ich dann bis zur Aufnahme meines zweijährigen Militärdienstes auch tat. Danach ergab sich die Möglichkeit einen Laden als Schneidermeister zu übernehmen, der sich so gut entwickelte, dass ich mehrere Mitarbeiter einstellen konnte, eine Boutique betrieb und das Modelabel „Goldene Schere“ gründete. Der Krieg machte dann leider alles zu Nichte.

Auf welchem Wege sind Sie nach Neckargemünd gekommen?

Nach dem ich meiner Betreuerin von meinen Plänen erzählt hatte, erklärte sie mir, was es braucht um die Unterstützung durch das Jobcenter zu bekommen. Ich musste einen Businessplan erstellen, was mir nicht schwer viel, da ich ja schon Betriebe geführt hatte. Im Rahmen der Tragfähigkeitsanalyse fand ich in Neckargemünd den idealen Standort dafür.

In wie weit konnte ihnen der Investitionszuschuss und das Einstiegsgeld bei ihrem Traum in Deutschland Fuß zu fassen helfen?

Ich habe sehr viele Versuche unternommen Arbeit zu finden, bin aber immer gescheitert. Die Schneiderei ist meine Passion, ich war mir sicher, dass ich es mit dem was ich am besten kann am ehesten schaffe. Ohne die Hilfe des Jobcenters hätte ich es nicht umsetzen können. Ich habe sehr viel recherchiert und sehr gute, gebrauchte Maschinen gefunden, die aber trotzdem mein Budget überstiegen hätten. Der Investitionszuschuss hat mir ermöglicht zu starten und mit dem Einstiegsgeld hoffe ich darauf mich in Neckargemünd zu etablieren, da ich hier eine Marktlücke im Dienstleistungssektor schließen konnte.

Was möchten Sie unseren Lesern noch sagen?

Ich bin sehr dankbar für die Unterstützung die ich genossen habe, von meinen deutschen Freunden, meiner Betreuerin beim Jobcenter und auch vom Jobcenter selbst. Ich hoffe für uns alle, dass die Pandemie bald überstanden ist und das öffentliche Leben wieder in Schwung kommt.

Weitere Infos zur Selbstständigkeit

Profitieren auch Sie von den Fördermöglichkeiten

Sprechen Sie ihren persönlichen Ansprechpartner darauf an

Teilhabechancegesetz

Hier stellen wir Ihnen Menschen vor, die durch die Förderungen im Rahmen des Teilhabechancengesetzes (§16e/§16i SGBII) wieder eine Arbeitsstelle gefunden haben.

Herr Klaus N. war seit 15 Jahren auf der Suche nach der passenden Tätigkeit, bevor er über das Jobcenter Rhein-Neckar-Kreis die Chance als Verwaltungsfachkraft beim Deutschen Roten Kreuz Kreisverband Mannheim e.V. erhielt.

Wir trafen ihn, um uns über seine neue Tätigkeit, die Unterstützung durch das Jobcenter und seine weiteren Pläne zu unterhalten.

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Herr N., wie haben Sie von der Möglichkeit der Förderung durch das neue Bundesprogramm für langzeitarbeitslose Menschen erfahren? Und wie war der Weg bis zur Anstellung?

Mein Integrationsberater besprach mit mir die neuen Fördermöglichkeiten und lud mich zu einer Informationsveranstaltung ein. Mich interessierten die Details und der Ablauf dieses Projektes. Ich bin immer offen für Neues und hörte mir den Vortrag an. Daraufhin hatte ich das erste Gespräch mit meinem Coach. Er half mir bei der Neuorientierung am Arbeitsmarkt und unterstützte mich bei der Bewerbung beim Deutschen Roten Kreuz. Nach einem Vorstellungsgespräch folgte ein Praktikum und nun bin ich seit April als Verwaltungsfachkraft im Bereich der ambulanten Pflege und Betreuung tätig.

Erzählen Sie doch einmal etwas über Ihr bisheriges Berufsleben und den Schwierigkeiten bei der Arbeitssuche.

Die meiste Zeit in meinem Leben habe ich selbständig gearbeitet. Es waren Tätigkeiten im Handel und im Büro. Später ließ ich mich als Heilpraktiker ausbilden, was sich leider aus persönlichen Gründen nicht als Hauptberuf umsetzen ließ. Mit Mitte 50 machte ich die Erfahrung, wie schwierig es ist, in diesem Alter eine neue Chance am Arbeitsmarkt zu bekommen. Da ich auf meine Bewerbungsschreiben oft nicht einmal eine Rückmeldung bekam, nahm meine anfängliche Euphorie merklich ab. Dies wirkte sich mit der Zeit negativ auf mein Befinden und auch auf alle anderen Lebensbereiche aus.

Wie hat sich Ihr Leben durch die Teilnahme am Projekt „MitArbeit“ geändert?

Im nächsten Jahr hätte ich in Rente gehen können. Da lag der Gedanke nahe, es einfach abzuwarten. Doch wie so oft in meinem Leben habe ich mir gesagt: Ich probier es jetzt einfach einmal aus. Mein Selbstbewusstsein hat einen regelrechten Kick bekommen. Endlich war mal wieder jemand an mir interessiert. Ich entschied mich, mich auf eine neue Tätigkeit einzulassen und mich noch einmal neu zu definieren. Nicht als Rentner, nicht als arbeitslos. JA, ich fange jetzt noch einmal einen neuen Job an. Meine Kinder waren auch total baff. Andere gehen mit 65 in Rente, ich bin noch einmal durchgestartet!

Was bringt Ihnen das berufsbegleitende Coaching?

Das Coaching ist eine vertiefte Fortsetzung der Gespräche mit meinen Beratern beim Jobcenter. Ich habe bei den Treffen das Gefühl wirklich verstanden zu werden. Mit dem Coach habe ich einen Gesprächspartner, mit dem ich über Themen sprechen kann, die ich sonst mit keinem anderen Außenstehenden bereden konnte. Die lockere Atmosphäre des Coachings hilft mir mich auf meine Themen einzulassen, mich auf meine Stärken zu besinnen und unerkannte Ressourcen in mir zu entdecken. Es geht hier nicht nur um den Job, sondern um mich. Wir entdeckten den „Roten Faden“, der sich durch mein bisheriges Berufsleben zog und der mich in meiner jetzigen neuen Tätigkeit bestätigt. Wir haben auch über einen „Plan B“ gesprochen, denn irgendwann werde auch ich in Rente gehen!

Was würden Sie anderen arbeitsuchenden Menschen raten, die für diese Förderung in Frage kommen?

PROBIER ES EINFACH AUS! Sei offen und neugierig, immer etwas Neues auszuprobieren.

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